Neue Lune Beschreibung
Lune III
Fleeste bei Stotel bis Lunesiel bei Neuenlande
Lune IV Beschreibung
Gackau Beschreibung
Von der Quelle bei Albstedt bis zur Mündung in die Lune
Die Gackau
Die Gackau ist ein Nebenfluss der Lune, der teilweise die geografische Grenze zwischen der Einheitsgemeinde Hagen im Bremischen und der Samtgemeinde Beverstedt bildet.
Sie entspringt mit einer Quellhöhe von 15,5 m NHN östlich von Albstedt und mündet östlich von Stotel bei der Ortschaft Hetthorn mit einer Mündungshöhe von ca. 0,5 m NHN in die Lune.
Es handelt sich dabei um einen kleinen gemächlich dahin strömenden Fluss (Bachlauf), der von der Quelle bei Albstedt über eine Länge von etwa 16 km weitgehend in nördlicher Richtung ruhig und gemächlich an den Ortschaften Bramstedt, Gackau, Kransmoor, Wittstedt und Hetthorn vorbei fließt.
Im Oberlauf hat die Gackau eine Breite von ca. 5-7 Metern (bis zur Querung der Landesstraße 134) und verläuft in einem natürlich geschwungenen Bachbett. In diesem Abschnitt ist die Gackau sehr flach, im Bereich der Kurven gibt es aber auch tiefere Gumpen.
Nach der Querung der Kreisstraße 45 in Höhe der Ortschaft Wittstedt weist die Gackau dann eine Breite von etwa 9 Meter und an der Mündung in die Lune etwa 13 Meter Breite auf.
Die Gackau verfügt über drei Einstaubereiche, die durch Steinauffüllungen vor und hinter dem Stau auch für einen zusätzlichen Sauerstoffeintrag sorgen und nicht nur dazu dienen einen Mindest-wasserstand zu halten. Zur Lune hin hat die Gackau einen freien Auslauf, so dass sich der Wasserstand im unteren Teil dem Lunewasserstand anpasst. Die damit verbundene Wassertiefe schwankt zwischen 0,5 Meter und 1,0 Meter.
Neben der Einspeisung von Frischwasser aus der Quelle bei Albstedt hat die Gackau auch eine wichtige Entwässerungsfunktion für die angrenzenden Flächen, so dass auch Oberflächenwasser aus den Gräben über die Gackau abfließt. Demzufolge ist die Strömungsgeschwindigkeit zwischen langsam bis stark fließend (nach Starkregenereignissen) einzustufen. In der Wasserqualität ist die Gackau in die Stufe 2-3 eingeordnet.
Von der Quelle bis zur Mündung durchläuft die Gackau vorrangig torfhaltige Böden, so dass das Wasser eine leicht bräunliche Farbe und einen neutralen ph-Wert aufweist. Deshalb friert die Gackau in den Wintermonaten auch erst sehr spät zu und ist in der Regel länger beangelbar als viele umliegende Gewässer im Landkreis Cuxhaven.
Angeln in der Gackau
Die Gackau ist das eigentliche Hausgewässer des Angelvereins Bramstedt und Umgebung. Besonders die älteren Mitglieder fühlen sich mit diesem Gewässer sehr erbunden, da es direkt vor der Haustür liegt und das Angeln hier schon in der Kindheit möglich war.
Das Angeln an der Gackau hat etwas ursprüngliches und wer einmal in der Stille und Abgeschiedenheit der Wittstedter Umgebung an der Gackau geangelt hat und auch Fische gefangen hat, wird das Gewässer immer wieder gerne aufsuchen. Es erfordert aber auch schon ein einiges an anglerischem Können, um hier den gewünschten Fischarten gezielt nachzustellen.
Nach der klassischen Lehre ist das Gewässer als sogennante „Brachsenregion“ einzustufen.
Der Fischbestand in der Gackau entspricht mit den Hauptfischarten Aland, Rotauge, Rotfeder, Brassen, Karpfen, Aal, Barsch und Hecht durchaus dem der umliegenden regionalen Gewässer.
Zander und Schleie werden eher selten in der Gackau gefangen.
Besonders unter den überhängenden Büschen und Bäumen und in den Einlaufbereichen lassen sich in der Regel die größeren Fische fangen, die im flachen Wasser für einen kampfstarken Drill sorgen und das Herz des Anglers höher schlagen lassen.
Im Sommer ist es beim Angeln besonders wichtig, eine saubere Bahn im Bachlauf zu finden, da das Kraut auf dem Grund eine natürliche Köderpräsentation sehr erschwert.
Auch als Aalgewässer verfügt die Gackau über einen hervorragenden Ruf und so veranstaltet der ASV-Bramstedt traditionell einmal im Jahr ein nächtliches Aalangeln, an dem zahlreiche Mitglieder aus befreundeten Angelvereinen teilnehmen.
Teich in Rechtenfleth
Neues Vom Teich in Rechtenfleth - die Karpfen geben ordentlich Gas!
Bei unseren Vereinsangeln hatte ich über den von uns gepachteten Teich in Rechtenfleth bisher nur negative Meldungen erhalten.
„Der Teich ist zu stark verkrautet, die Besatzmaßnahmen sind zu gering, die Kormorane räubern alles weg, der See ist zu flach und zu klar, man fängt dort nichts usw.“ kamen als Beschwerden von den Mitgliedern bei mir an.
Und tatsächlich, immer wenn wir uns in der letzten Zeit mal zum Testangeln dort getroffen hatten, war dort sehr viel Kraut auf dem See und gefangen haben wir auch nur einzelne Fische (Barsche und Rotaugen). An der Wasseroberfläche konnten jedoch Fischbewegungen registriert werden.
Im letzten Jahr hatte ich dann beobachtet, dass das Kraut im September zurückgeht und beschlossen, hier im Herbst mal etwas intensiver und gezielter auf Friedfisch zu angeln.
Doch um die Problematik etwas besser zu verstehen, muss ich vielleicht noch etwas auf die Vorgeschichte eingehen.
Zur Vorgeschichte:
Wir haben die Angelrechte für den Teich vor ca. 6 Jahren von einem privaten Verpächter übertragen bekommen. Der Teich war im Rahmen der Deicherhöhung zwischen Sandstedt und Dedesdorf entstanden, um dort Kleiboden zu entnehmen. Er liegt direkt vor dem Deich (binnenseitig) und hat eine Größe von etwa 5 ha und eine Tiefe von durchschnittlich 1,5 bis 1,8 Meter. Auf der Deichseite läuft er flach aus, da hier vermutlich die Entnahmefahrzeuge herein und herausgefahren sind. Nach der Beendigung der Kleibodenentnahme musste der Teich zunächst 5 Jahre ruhen, damit sich dort Flora und Fauna neu entwickeln können. Erst nach diesem Zeitraum gab es die Möglichkeit, diesen Teich im Rahmen der zulässigen Nutzungsmöglichkeiten auch zur Fischbewirtschaftung an unseren Angelverein zu übertragen. Wir haben als Angelverein dann die Gelegenheit genutzt, um für unsere Mitglieder auch geeignetes geschlossenes Stillgewässer anbieten zu können und in dem darauffolgenden Jahr eine größere Startbesatzmaßnahme mit geeigneten heimischen Fischen durchgeführt. Zwischenzeitlich haben wir dann noch zweimal Besatzmaßnahmen mit Karpfen durchgeführt um den Krautbewuchs etwas einzudämmen. In diesem Jahr soll noch eine Besatzmaßnahme mit ca. einer Tonne gemischtem Weißfischbesatz beauftragt werden, da wir der Meinung sind, dass ein guter Weißfischbestand die Grundlage für die weitere Entwicklung aller Fischarten (Fried- und Raubfische) sowie des Teiches insgesamt bildet.
Doch nun zu dem, was ich eigentlich berichten wollte:
Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass der Teich nach unseren Besatzaktionen in den vergangenen Jahren (die besetzten Mengen entsprachen arten- und mengenmäßig den einschlägigen Literaturangaben) nicht über einen besseren fangfähigen Bestand verfügt.
Vor 2 Wochen hatte ich Urlaub und da fasste ich den Entschluss, dort mal etwas konsequenter auf Friedfische zu angeln. Da ich bei den vergangenen Testangeln auf den Bauch gefallen war, fütterte ich einen kleinen Bereich alle 2 Tage vor, um die Fische erst einmal an die regelmäßige Nahrungszufuhr zu gewöhnen. Am Samstag, dem 22.10.2016 war es dann soweit, es sollte ans Angeln gehen.
Ich hatte nur eine Matchrute mit einem 8 gramm-Waggler und den Kescher aufgebaut und war gespannt was mich nun erwartete. Auf einer Distanz von etwa 30 Meter hatte ich eine Wassertiefe von ca. 1,8 Meter ausgelotet. Hier platzierte ich meine Montage, bestückt mit einem Rotwurm und zwei Maden auf einem 18er Haken am 10er Vorfach. Gleich nach dem Einwurf (der Waggler hatte sich gerade aufgestellt) ging die Pose etwa 2 cm weg, um sich dann wieder in die vorgebleite Normalposition zu stellen. Das war ein Biss überlegte ich, der Fisch packt gleich noch einmal richtig zu und dann schlage ich an (beim angeln mit Wurm schlage ich immer etwas verzögert an, damit der Fisch den Wurm richtig einschlürfen kann. Aber dann passierte nichts mehr und ich holte wieder ein, um den Köder auf einen Anbiss zu kontrollieren. Am Köder konnte ich nichts erkennen. Wieder ausgeworfen passierte das gleiche noch einmal, aber auch diesmal war kein Nachfassen bei dem Fisch zu registrieren. Falls das jetzt jetzt noch mal so läuft, setzte ich mal sofort den Anschlag dachte ich so bei mir. Gedacht – getan!
Nun hatte ich Widerstand auf der Rute und der Fisch nahm Fahrt auf. Nicht überhastet, aber mit Kraft und gleichmäßigem Zug setzte er sich in Bewegung. Ich wusste gleich, das sich es hier mit einem guten Spiegelkarpfen zu tun habe. Zunächst habe ich an der Heckbremse meiner Angelrolle die Bremse richtig justiert, so dass ich bei plötzlichem Anzug des Fisches Reserven hatte. Dann sah ich den eingeklinkten Schnurclip kommen und schon hatte der Fisch auch das dünne Vorfach gesprengt.
Ärgerlich nahm ich den Clip heraus und positionierte die Montage wieder neu auf dem Platz, diesmal mit einem 14er Haken am 12er Vorfach. Biss und Anschlag erfolgten wieder gleich nach dem Einwurf und schon krümmte sich meine Rute erneut. Aber auch diesmal gelang es dem Fisch nach kurzer Zeit mein Vorfach zu sprengen.
Beim dritten Karpfen, den ich drauf hatte, war eigentlich alles gut, aber trotzdem gelang es dem Fisch wieder mein Vorfach zu sprengen. Ärgerlich kramte ich in meiner Angeltasche nach geeigneten Feeder-Vorfachhaken. Hier fand ich dann zum Glück noch ein Paket Brassen Haken in stabiler Qualität am 14er Vorfach in 70 cm Länge. Ich wusste, das sind große Karpfen und keine Satzkarpfen, die da auf dem Futterplatz grundeln. Einen davon wollte ich unbedingt noch fangen, aber ich hatte nur noch eine halbe Stunde Zeit dazu.
Also wieder raus mit der Montage und neuem Haken. Kurz darauf erfolgte der Biss und schon kam der Anhieb von mir. Der Fisch zog ab, mit Ruhe und Kraft, als wenn er gar nicht gemerkt hatte, dass er am Haken hing. Die Matchrute bog sich bis ins Handteil und die Bremse surrte, wenn er denn beim Gegenhalten mal wieder aufdrehte. Nach ca. 20 Minuten erhöhte ich den Gegendruck so, dass ich ihn vor den Kescher bugsieren konnte.Hier hat er sich dann noch ein paar Mal geschickt gewälzt und ich musste ihn jedes Mal erneut bändigen. Der Stippkescher war mit seiner Bügellänge von 50 cm etwas zu klein, aber der Fisch war müde und so ragte nur die Schwanzflosse von ihm etwas überhin. Es war ein stattlicher Spiegelkarpfen von 60 cm, den ich da im Netz hatte. Ich schätzte in gewichtsmäßig auf etwa 5 bis 6 kg ein. Ein Bild dazu kann ich Euch leider nicht präsentieren, da mein Handy keine guten Bilder macht.
Überglücklich packte ich schnell mein Gerät zusammen und fuhr nach Hause um meinen Anschlusstermin nicht zu verpassen.
Im Laufe der Anschlusswoche habe ich mich dann mit Uwe Seewald für den darauffolgenden Samstag verabredet um zu testen, ob die Karpfen am Teich regelmäßig gut beißen. Wir trafen uns dann am vergangenen Samstag um 8:00 Uhr morgens (noch Sommerzeit) und fütterterte erst einmal das von mir bereits zuhause angerührte Futter vor. Diesmal gab ich auch eine ordentliche Portion Mais mit ins Futter, die Karpfen lieben den Mais ja bekanntlich!
Uwe hatte eine Bologneserute in 5 Meter Länge mit einem 5 gr. Boloproppen aufgebaut. Als ich ankam war er schon am ausloten des Platzes. Bis zu einer Entfernung von etwa 25 Meter vom Ufer hatte er noch die von mir festgestellte Wassertiefe von 1,8 Meter, darüber hinaus wird es wieder etwas flacher. Ich baute wieder die Matchrute vom vergangenen Wochenende auf, hier war ja schon alles eingestellt und der Schnurclip war raus.
Wir platzierten beide unsere Montage auf etwa 25 Meter Entfernung und es dauerte nicht lange, da hatte ich den ersten Biss. Gleich angehauen, ging der Anhieb dennoch ins Leere. Doch da hatte Uwe auch schon einen Biss auf seinem Boloproppen. Auch hier ging der Anhieb ins Leere.
Kurze Zeit später ruckelte es bei Uwe an der Pose erneut und diesmal saß der Fisch. Ein guter Karpfen, der kaum zu bändigen war. Uwe versuchte ihn langsam und stetig auszudrillen, aber der Fisch zog unermüdlich wieder ab. Er hatte nun schon gut 30 Meter Schnur zusätzlich von der Rolle gezogen als er auf einmal fest saß und sich auch nicht mehr bewegen ließ. Dann war das Vorfach gesprengt und Uwe schaute mich mit traurigen Augen an. Den hätte ich gerne mal gesehen sagte er. Ich erwiderte, dass ich solche Erfahrungen schon in der letzten Woche gemacht hatte.
Doch unverdrossen zog er einen neuen Haken auf und schon lag die Montage wieder auf dem alten Platz. Wenig später kam der nächste Biss und Uwe gab wieder sein Bestes, aber der Fisch sprengte diesmal schon nach kurzer Zeit das Vorfach. Entäuscht zog er seine Angel wieder ein um einen neuen Haken zu montieren.
„Dreimal ist Bremer Recht“ dachte ich so bei mir, als er mir das gleiche Schauspiel kurz darauf noch einmal präsentierte. Genau wie am vergangenen Samstag, sagte ich aber,wir geben nicht auf. Dann haben wir noch ein Kilo Futter von Uwe angefeuchtet und mit etwas Mais vollständig nachgefüttert, um die Karpfen am Platz zu halten.Bei mir war zu diesem Zeitpunkt eher „tote Hose“ und so probierte ich es auf der 30 Meter-Bahn erneut. Und hier hatte ich dann auch wieder einen Biss und der Anhieb kam prompt.Wieder ein Karpfen, der gut in Form war und langsam Fahrt aufnahm, aber mein Feederhaken und das Vorfach hielten diesmal. Die Matchrute war krumm bis ins Handteil, als ich den Druck im Drill mit dem Fisch deutlich erhöhte. Nach ca. 15 Minuten Drill konnte ich dann einen Spiegelkarpfen von etwa 4 kg einnetzen. Nun war ich wieder beruhigt, es waren doch immer noch Karpfen auf dem Platz.
Uwe wurde langsam nervös, er hatte noch einen Anschlusstermin und die Zeit arbeitete gegen ihn. Doch als er noch so mit seinen drei Karpfen haderte, die er nicht bändigen konnte, hatte sich seine Pose bereits unter die Wasseroberfläche verzogen und ich glaube fast, der Karpfen hing schon vor dem Anschlag am Haken. Die Rute war sofort krumm und die Bremse surrte nur so. Das ist ja so ein bisschen, als ob sich da unten ein U-Boot in Bewegung setzt meinte Uwe. Lass Dir Zeit, auch wenn Du Termindruck hast sagte ich, sonst sprengt er Dir wieder das Vorfach. Genüsslich drillte Uwe den Fisch aus, bis dieser etwas müder wurde. Jetzt nehme ich ihn etwas härter ran sagte Uwe, aber selbst als er schon kurz vor dem Ufer war, hatten wir Ihn in seiner ganzen Größe noch nicht gesehen. Als er ihn dann an die Wasseroberfläche bekam konnten wir sehen, dass er so wohl nicht vollständig in das Keschernetz meines Stippkeschers passte. Zum Glück war das Kraftpaket jetzt ausgepowert. Ich kletterte schnell die Böschung herunter und schob das Netz unter den schweren Teil des Fisches. Dann hievte ich den Fisch vorsichtig nach oben, wo Uwe mir das Netz abnahm.
Ein wunderbarer makelloser Spiegelkarpfen lag nun vor uns. Diesmal hatte ich auch meine Waage dabei und wir trauten unseren Augen nicht, als diese erst bei dem stattlichen Gewicht von 11 kg zum stehen kam.
Der Drill hatte fast eine halbe Stunde gedauert, aber die gute alte „Asso“-Bolorute von Uwe hat auch diesen Fisch wieder hervorragend gemeistert.
Wir waren beide begeistert und beschlossen, dass wir unbedingt dort noch einen Versuch auf Karpfen starten wollen, diesmal mit dem Method-Feeder, vor allem aber mit einem größeren Kescher.
Dank dem Smartphone von Uwe, konnten wir unsere Drillerlebnisse und Fänge auch auf dem Foto festhalten, seht Euch selbst die Bilder dazu an.
Ich hoffe, dass Euch der Bericht und die Bilder davon überzeugt haben, dass unsere Besatzmaßnahmen im Teich nun Früchte tragen, probiert es einfach mal selbst aus. In diesem Sinne wünsche ich allen Mitgliedern unseres Vereines viel Petrie Heil und ebensolche Sternstunden an diesem wunderbaren Angelgewässer.
Euer Schriftwart
Bernd Pigors